von Thomas Brodkorb
Er geht in sein 20. Jahr als Fußballtrainer. Die Rede ist von Henry Buchberger. Damit gehört er quasi zum Inventar beim SV Fortuna Griesheim. Der 34-Jährige begann seine Laufbahn als Coach im Jahr 2002. Seitdem trainierte er viele Griesheimer Mannschaften – in allen Altersklassen, von den Bambinis bis zu den A-Junioren. Den Nachwuchs zu fordern und zu fördern, war bis zum Sommer 2017 eine seiner zahlreichen ehrenamtlichen Aufgaben. Seither konzentriert er sich als Trainer nur noch auf die 1. Mannschaft seines Heimatklubs. Hier war er über Jahre hinweg als Spielertrainer aktiv. Bis zum 29. April 2017.
Nach einem groben Foul erlitt er eine Kreuzbandverletzung. Mehr oder weniger beendete diese Verletzung seine Laufbahn als Spieler. Trotz mehrfacher Rehabilitationsprogramme folgten typische Anschlussverletzungen. Unter anderem im linken Oberschenkel. Genau diese ist es, die dem Sportlehrer immer wieder Probleme und ein Spielen mit 100-prozentigen Einsatz nahezu unmöglich macht. In der kommenden Saison wird er zwar wieder als Trainer an der Seitenlinie agieren, auflaufen aber höchstwahrscheinlich nicht. Obwohl er es aufgrund der angespannten Personalsituation nicht ausschließen will. Die Saison 2021/22 wird für den gebürtigen Griesheimer eine Besondere werden. Denn es wird seine letzte. Danach ist erstmal „Feierabend“. Eine private und berufliche Veränderung bzw. Neuorientierung ist der Grund hierfür.
Für die neue und letzte Saison als Cheftrainer hat Henry Buchberger bereits ein sportliches Ziel ins Auge gefasst. Es heißt: Klassenerhalt. Gemeinsam mit seinen beiden Trainerkollegen Horst Lehmann und Mario Tomasini möchte er dieses Unterfangen angehen. Das wird schwer. Denn mit Jonas und Benjamin Hofmann stehen zwei Stammkräfte der letzten Saison aus beruflichen Gründen überhaupt nicht mehr zur Verfügung. „Es wird nicht leicht, kontinuierlich ordentliche Fußballspiele abzuliefern. Schon jetzt ist klar, dass wir aufgrund von Verletzungen zu Saisonbeginn auf gute Spieler verzichten müssen“, erklärt Buchberger, der seit 2015 auch Vorsitzender der Fortuna ist. Andere Spieler sind studien-/berufsbedingt nicht immer anwesend. Und die jungen Spieler (teilweise Nachwuchs aus den eigenen Reihen) sind zwar motiviert, müssen aber auch erst noch Erfahrungen sammeln. Auf die Frage, wo der Hebel in den kommenden Wochen angesetzt werden muss, antwortete der Coach: „Wir benötigen noch viel Zeit, um Konstanz in unserem Spiel zu erreichen. Kleine Schritte mit intensivem Training gehören dazu. Es gilt, die komplette Konzentration auf unsere Hauptaufgabe zu richten, die nötigen Punkte für den Klassenerhalt in der Kreisliga einzufahren. Meine Mannschaft muss mit Willen und Leidenschaft um jeden Punkt fighten!“.
Eine kleine Änderung im Griesheimer Männerbereich wird es zur kommenden Saison schon geben. In den letzten drei Spielzeiten meldeten die Verantwortlichen immer drei Herrenmannschaften für den Spielbetrieb. 2021/22 werden es wie früher nur noch zwei Teams sein. Die eher schwierige Personalsituation zwang die Vereinsgremien zu dieser Entscheidung. „Sie ist alternativlos“, sagt der Vereinschef und ergänzt: „Für so einen kleinen Verein (seit 2017 Spielgemeinschaft mit dem SV Dienstedt/Hettstedt) waren drei Mannschaften zwar großartig aber eigentlich eine zu viel, um auch qualitativ zu überzeugen.“
Die zweite Garnitur der SG Griesheim/Hettstedt geht wieder in der 1. Kreisklasse auf Punktejagd. Das Trainerteam besteht wie im letzten Jahr aus Michael Chrzan und Christoph Schalm. Ergänzt wird es durch Oliver Kaufmann.