Eine 1:3 Heimniederlage. Die dritte Niederlage in der noch jungen Saison. Ganz am Ende eines unterhaltsamen Samstagnachmittages gab es viele leere Blicke bei der SG Griesheim/Hettstedt. Das Bemühen konnte man den Hausherren zwar nicht absprechen, aber die Spielgemeinschaft vergab, vor allem in der zweiten Halbzeit, 100-prozentige Chancen. Der FC Saalfeld II hingegen spielte effektiv und zur Halbzeit wies er eine deutlich bessere Zweikampfquote auf.
Die Mannschaft von Trainer Henry Buchberger trottete geschlagen vom Rasen des Griesheimer Sportplatzes. Nach einer schwachen ersten halben Stunde, in der sie bereits mit 0:3 in Rückstand geraten war, hatten sie sich im zweiten Abschnitt steigern können. Die Fortunen probierten viel, standen aber am Ende mit leeren Händen da und verloren unverdient mit 1:3.
Vor 50 Zuschauern war es die dritte Niederlage für die Ilmtaler, dieses Mal gegen zweikampfstarke Saalfelder. Die SG steht nach fünf Spieltagen mit vier Punkten unten drin und damit wieder gehörig unter Druck. „Wir haben uns das komplett anders vorgestellt. Die taktische Vorgabe war klar kommuniziert, doch umgesetzt wurde sie nicht“, sagte ein verärgerter Henry Buchberger nach dem Spiel und sprach von einer dummen Niederlage: „Es war nicht so, dass Saalfeld so stark war, dass wir hier 1:3 verlieren müssen.“
Aufgrund des Fehlens von Jonas und Hannes Hofmann, Dominik Börner und Dennis Stößer war die Personaldecke bei den Griesheimern ziemlich dünn. Muric, Brabec und Heyne fehlten ebenso, doch das war ja nichts Neues. „Es ist sehr ärgerlich, wir hätten heute drei Punkte gebraucht“, sagte Dominic Muric, der wieder als daumendrückender „Stadionsprecher“ fungierte und folgende Gegentore mit ansehen musste.
Vor dem Führungstreffer der Gäste flog der Ball an die Querlatte. Die Abwehr um Ersatz-Kapitän Benjamin Wischnewski schien die Situation gedanklich schon abgehakt zu haben, doch richtig bereinigt war sie nicht. Dobermann setzte nach und staubte zum 0:1 ab (5.). In der 18. Minute bekam der FC einen Handelfmeter zugesprochen, den Müller sicher verwandelte. Was ist Handspiel – und was nicht? Schramms Zufalls-Handspiel sorgte bei Fans und Spielern für Unverständnis. Beim 0:3 stimmte bei der Fortuna die Zuordnung im Mittelfeld nicht. Wolschendorf lief allein auf Treiber zu, narrte diesen und schob ins lange Eck ein (25.). Die Griesheimer brauchten ein Weilchen, um sich einigermaßen zu fangen. In den letzten 15 Minuten der ersten Halbzeit kamen sie auch zu ersten Offensivaktionen. Nach starkem Solo von Kenny Le landete sein geblockter Schuss bei Michel Böhme, der eiskalt aus kurzer Distanz zum Anschlusstreffer einschob.
Nach dem Seitenwechsel hatte die SG nun mehr vom Spiel, aber im vordersten Drittel mangelte es an Präzision und Stringenz. Doch immer wieder brachte der Gastgeber sich durch unsaubere Abspiele oder unnötige Ballverluste in Bedrängnis. So klärte Verteidiger Lukas Zierke, bester Griesheimer an diesem Tag, in der 64. Minute in überragender Manier per Grätsche (64.). Dann feierte Jakob Hoffman nach anderthalb Jahren sein langersehntes Comeback. In der 73. Minute war er gleich auch Vorlagengeber für Kevin Hoffmann, der nun die größte und aussichtsreichste Chance liegen ließ. Aus wenigen Metern schob er den Ball am leeren Tor vorbei. Das hätte das 2:3 sein müssen. Der zweite Griesheimer Treffer, der in dieser Phase in der Luft lag, wäre verdient gewesen. Das merkten auch die Gäste, die jetzt ins Wanken gerieten. Als Benny Hofmann im Strafraum zu Fall gebracht wurde, schritt Maximilian Winckler zum Elfmeterpunkt. Doch sein Schuss zu harmlos für Saalfelds Keeper Müller.
„Wer solche einhundertprozentigen Möglichkeiten nicht nutzt, der wird bestraft”, sprach Trainer Henry Buchberger den betriebenen Chancenwucher schonungslos an. In der Liga ist das zurzeit leider typisch für sein Team. Der Herbst ist und bleibt momentan ungemütlich für die Spielgemeinschaft.